Bahnhofsbunker; 1090 Wien
Wahrscheinlich in den Jahren 1941 / 1942 aufgrund des Führer Sofortprogramms errichtet (verbliebene Lüftungsanlage aus Blech deutet auf eine frühere Bauform hin). Bei unserer Erkundung im Jahr 2020 konnten wir nur mehr ungefähr die Hälfte der ehemals circa 750m² Anlage erkunden, da der Rest im Zuge des Bau eines Bürogebäudes in den 1990ern abgerissen wurde. Einschusslöcher in einer der Kopfwände deuteten auf eine Nachnutzung als Schießstand in der Nachkriegszeit hin. Bis auf zwei Überdruckventile der Firma Dräger Lübeck, hölzerne Türstöcke und die für die Aborte typische Wandfarbe konnten wir keine Relikte mehr entdecken.
Belüftungsanlage aus Metall
Gang zu Aborten
Lüftungsauslass
Technik- und Lüftungsraum
Lüftung mit Einschüssen
Aborte - Urinale
Treppenaufgang
Bunker Yppenplatz; 1160 Wien
Erbaut in den Jahren 1940 / 1941 im Rahmen des Führer Sofortprogramm. Reichsweit standardisierter Tiefbunker mit einer Grundfläche von 20 auf 40 Metern, zwei Abgängen, zwei Gasschleusen mit großen Stahltüren, ebenfalls zwei Maschinenräumen, in denen Kampfstoffe aus der Luft gefiltert wurden, die Luft gekühlt wurde und Strom erzeugt wurde. Der Bunker war für 300 Leute ausgelegt, die sich in knapp 40 kleinen Räumen aufhalten konnten. Außerdem gab es geschlechtergetrennte Aborte.
Der Bunker am Yppenplatz ist bis heute in seinem originalen Erscheinungsbild mit fast der gesamten Einrichtung und allen Markierungen und Inschriften erhalten - über eine Nachnutzung wird momentan diskutiert.
Schutzbelüftung mit Handkurbel
Abgang zu Gasschleuse
Hauptgang
Hauptgang im Hellen
Hochbunker; Deutschland
Dieser Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg wurde im Rahmen des LS - Sofort - Programms 1943 erbaut und bot über 500 Personen im Angriffsfall Schutz. Bis heute noch gut anhand der originalen Inschriften erkennbar ist die Geschlechtertrennung.
In der näheren Umgebung wurde bei einem Großangriff am 6. November 1944 alle Häuser bis auf 4 Gebäude rund um den Hochbunker zerstört, eine in der Nähe eingeschlagene Luftmine hob den Bunker sogar kurzzeitig in die Luft und brach ihn in der Mitte auseinander. Das ist der Grund, warum man bis heute (wenn auch von außen aufgrund der Vegetation nicht erkennbar) einen Riss quer durch den Betonkoloss wahrnehmen kann.
Teile des Bunkers wurden nach dem Krieg noch als Tonstudio verwendet weshalb ein Großteil der Inschriften übermalt war und die komplette Lüftungstechnik entfernt war.
Eingangsbereich mit verschiedenen Inschriften und Leuchtfarbe
Drucktüre
Inschrift 1
Inschrift 2
Stiegenhaus Zweiter Stock
Lastenaufzug
Stiegenhaus Erdgeschoss
Bunker unter Pflegeheim; Steiermark
Unter dem in den 1970er Jahren errichteten Trakt eines 2017 aufgelassenen Pflegeheims befindet sich dieser halbfertig ausgebaute ABC Luftschutzbunker. Aufgrund der damals herrschenden Bedrohung eines dritten Weltkriegs war es verpflichtend, bei Neubauten im öffentlichen Bereich, Gesundheitssektor, Schulen usw eine entsprechende Schutzanlage mit einzubauen. In dem Fall wurde sie allerdings zum Glück nur als Lager genutzt.
F4; Budapest - Ungarn
Als Bunker für die Mitarbeiter der ungarischen Arbeiterpartei geplant, konnte der ungefähr 3800 Quadratmeter große Bunker rund 2200 Personen beherbergen. Über den Zeitraum von 1952 bis 1962 wurde der Bunker in 40 bis 50 Metern Tiefe direkt in der Innenstadt von Budapest errichtet und bis in die 1970er Jahre geheim gehalten. Obwohl er nie genutzt wurde wird er bis heute in einem mehr oder weniger funktionsfähigen Zustand gehalten, was die Beleuchtung erklärt.
Um möglichst funktionell zu sein hat der Bunker einen direkten Anschluss an die Budapester Metro, welche ebenfalls als Mehrzweckanlage (Luftschutztiefbunker) dient.
Neben einer großen Lüftungsanlage, zwei Notstromaggregaten sowie einem großen Wassertank sind nur noch die Sanitäranlagen erhaltem - die restliche Ausstattung wurde schon vor langer Zeit entfernt.
Lüftungsraum
Lüftungsraum
Verbindungsgang
Technikbereich
Haupträumlichkeiten - ungefähr 5 gleiche Räume hintereinander