Zusammenfassung
Gerade U - Verlagerungen (Verlagerung von Kriegswichtiger Industrie und vermutlich auch Forschungsinstitutionen in den bombensicheren Untergrund) sind ein Zeugnis von den irren Plänen der Nationalsozialisten und dem enormen Verheizen von Menschenleben. Nicht selten kamen bei den Bauvorhaben mehr als die Hälfte der Arbeiter ums Leben.
Da die Bauvorhaben unter strengster Geheimhaltung standen und auch die nach Kriegsende verbliebenen Unterlagen meist nicht sehr aufschlussreich und genau sind, haben sich in den letzten Jahrzehnten besonders unter anderen Hobbyhistorikern und Höhlenforschern einige Infos über falsche Nutzungszwecke und andere Geschichten verbreitet. Deshalb ist es bis heute sehr schwierig historisch einwandfrei und auf Fakten basiert über diese Bauwerke zu berichten.
Extra für die Errichtung der wichtigsten U - Verlagerungen wurde der SS - Sonderstab Kammler gegründet.
Hans Kammler (1901 - ?) war als Leiter der SS - Amtsgruppe C für das Bauwesen zuständig und verfügte somit über 175 000 KZ Häftlinge. Sein einziger Vorgesetzter war Hitler persönlich.
Kammler war nicht nur der Leiter der U - Verlagerungen sondern auch Oberbefehlshaber über die Raketenwaffe und war somit einer der mächtigsten und gefährlichsten Personen rund um Hitler. Aus diesem Grund sind mittlerweile auch hier sehr viele Gerüchte im Umlauf (besonders was den Bau von Atomwaffen und das so genannte "Schwere Wasser" anbelangt.
Kategorisiert wurden die Bauwerke in A - Anlagen (bestehende unterirdische Bauwerke, die nur adaptiert wurden) und B - Anlagen (neu errichtete Bauwerke). Dazu wurden die Bauwerke durchnummeriert und noch dazu mit Tarnnamen versehen. So ist zb B8 Bergkristall das achte neu errichtete Bauwerke mit dem Codenamen Bergkristall (hier wurden fast 1000 Messerschmitt Flugzeuge hergestellt).
An dieser Stelle kann ich die Website von Herrn Keplinger sehr empfehlen!
U - Verlagerung Igel; Deutschland
Seit mehr als 7000 Jahren graben sich mittlerweile schon Menschen durch das ehemals größte Basaltlava Bergwerk der Welt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der unterirdische Abbau eingestellt - mittlerweile nagen jedoch oberirdisch die Baggerzähne an diesem über 3 Quadratkilometer großem unterirdischen Höhlennetzwerk.
Wo über tausende Jahre aus dem harten Gestein Mühlensteine und Kopfsteinpflaster hergestellt wurde, wurde in den letzten 200 Jahren nur mehr Bier gebraut (optimale Temperatur von konstanten 8 Grad und sehr viel Platz!)
Seine wahrscheinlich letzte große Nutzung bekam die Anlage Ende des Zweiten Weltkriegs, als man auf der Suche nach unterirdischen Bauwerken für die Verlagerung von kriegswichtiger Industrie war. Ob die Anlage wirklich genutzt wurde oder es nur bei der Planung blieb, ist unklar. Fakt ist jedoch, dass der Lavakeller als U - Verlagerung "Igel" im Decknamenverzeichnis von Bauwerken aus dem Zweiten Weltkrieg geführt wird.
Ich rate vom Besuchen der Anlage dringendst ab - ohne Ortskundigen und ohne geeignete PSA ist das Betreten LEBENSGEFÄHRLICH!!!
Es existieren keine Karten, die Decke ist massiv einsturzgefährdet und die Anlage ist ein einziges Labyrinth.
Eine der unzähligen (offiziell verfüllten) Hallen
Größenvergleich - Ohne PSA absolut Lebensgefährlich!
Halbwegs gesicherter und zugänglicher Bereich 1
Halbwegs gesicherter und zugänglicher Bereich 2
Historische Wandmalerei
Schutthaufen von abgebrochenen Deckenteilen
Bierkellerverbau 1
Bierkellerverbau 2